Schaffen wir zwei, drei, viele Kongo Tribunale! – Die Kampagne

Die Beendigung der Straflosigkeit in der Demokratischen Republik Kongo ist eine strapaziöse, langwierige Angelegenheit. Eine umfassende Aufarbeitung der während des Bürgerkriegs verübten Massenverbrechen wurde bisher weder von nationalen noch von internationalen Gerichten in Angriff genommen. Die Ausbeutung der für die westlichen Industrien unersetzbaren Rohstoffe geht weiterhin einher mit Umsiedlungen, Konflikten und Gewalt.

Für Das Kongo Tribunal hat Milo Rau die Opfer, Täter, Zeugen und Analytiker des Kongokriegs zu einem einzigartigen zivilen Volkstribunal im Ostkongo versammelt. Dabei ist das scheinbar Unmögliche gelungen: alle Beteilig­ten – Regierung, Oppo­sition, Mi­li­tär, Rebellen, inter­nationale Minen­konzerne, lokale Minen­arbeiter, Bauern, Menschen­rechts­aktivisten und Globali­sierungsexperten – wurden involviert und konnten zu Zeugenaussagen in dem öffentlich abgehaltenen Tribunal be­wegt werden.

Der Erfolg dieser symbolischen Verhandlungen war durchschlagend, weil erstmals in zwei Jahrzehnten ein geschützter öffentlicher Raum geschaffen wurde, in dem die Opfer von Vertreibung, Enteignung, Vergewaltigung und Mord ihre Anliegen und Anklagen vorbringen konnten und von den regionalen und nationalen Regierungen sowie von einem lokalen und internationalen Publikum angehört wurden.

Seit dem ersten Kongo Tribunal fordern die Opfer von Massenverbrechen und die Zivilgesellschaft in den Provinzen Nord- und Südkivu weiterhin Gerechtigkeit und ein unabhängiges und unparteiisches Gericht. 2018 wollen die international renommierten Juristen Jean-Louis Gilissen, Strafverteidiger und Opfervertreter beim Internationalen Strafgerichtshof, und Sylvestre Bisimwa, kongolesischer Menschenrechtsanwalt, eine Form kontinuierlicher zivilgesellschaftlicher juristischer Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen auf lokaler Ebene etablieren, um das Plädoyer gegen die Straflosigkeit in der Region, auf nationaler und internationaler Ebene zu intensivieren. 

Mehrere Tribunale (geplant sind zunächst fünf) werden an den Schauplätzen von vergangenen Massen- und Wirtschaftsverbrechen im Ostkongo eingerichtet, um glaubwürdige Beweise für die Verbrechen zu sammeln und eine Anklage gegen die Täter zu fordern. Damit die Opfer des Bürgerkriegs im Ostkongo eine Stimme erhalten und die Wahrheit über vergangene Verbrechen gehört werden kann.

Wir wollen die geplanten Tribunale finanziell, inhaltlich, organisatorisch und logistisch unterstützen, weil wir überzeugt sind, dass sie helfen werden, dem Frieden den Weg zu bereiten.

Auf unseren Infoseiten erklären wir Ihnen, was mit den Spenden genau passiert und wer hinter Doctivism steckt.

 

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